V E R E I N S N A M E N . D E

-  Z e n t r a l s t e l l e   f ü r   d e u t s c h e   F u ß b a l l - V e r e i n s n a m e n  -



Einstieg    • Sammlung Bezeichnungsnamen    • Sammlung Wortnamen    • Vertiefungen
Namentliche Werdegänge    • Zeitgeschehen    • Vereinsnamen-Knigge    • Geschichtswerke



Vorbemerkungen    • Erstligisten    • Zweitligisten    • Drittligisten    • Weitere Klubs
Schweizer Klubs    • Österreichische Klubs




Namentliche Werdegänge von Deutschschweizer Klubs (Auswahl)


FC St. Gallen
1879: Gründung des FC St. Gallen (FC = Footballclub). 18??: Gründungen des FC Aurora St. Gallen, des FC Celeriana St. Gallen, des FC Tigeria St. Gallen, des FC Viktor St. Gallen und des FC Phönix St. Gallen (für alle gilt wahrscheinlich FC = Footballclub). 1883: Anschluß des FC Celeriana St. Gallen an den FC St. Gallen. 1890: Anschluß des FC Tigeria St. Gallen an den FC St. Gallen. 1891: Anschluß des FC Aurora St. Gallen an den FC St. Gallen. 1896: Anschluß des FC Viktor St. Gallen an den FC St. Gallen. 1898: Fusion zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Phönix St. Gallen zum „Vereinigten FC St. Gallen“ (ab jetzt: FC = Fußballclub). Das Kürzel „VFC“ wurde offenbar nicht verwendet. 189?: Gründung eines neuen FC Phönix St. Gallen, evtl. als Nachfolger des vorherigen. 1900: Anschluß des zweiten FC Phönix St. Gallen an den „Vereinigten FC St. Gallen“. 1903: Umbenennung des „Vereinig­ten FC St. Gallen“ in FC St. Gallen. 198?: Versuchte informelle Erweiterung des Vereinsnamens zu FC St. Gallen 1879, was jedoch am mangelnden Anklang in den Medien scheiterte.


Grasshopper-Club Zürich
1886: Gründung des „Grasshopper-Club Zürich“ durch Engländer. Sowohl für englische als auch für deutsche Verhältnisse ist der Name außergewöhnlich. Der Bezeichnungsname läßt sich nicht abkürzen, da das C allein stünde, weswegen entweder alles ausgeschrieben oder der Wortname mitabgekürzt wird (GC Zürich, was dann dem FC Zürich sehr nahe kommt). In der Vereinsübersicht der Fachzeitschrift „Der Fußball“ erschien der Klub zehn Jahre später hingegen stets als „Grasshopper-Footballclub Zürich“. Eine Umgangsbezeichnung „Grasshoppers Zürich“ ist in der Schweiz selbst kaum verbreitet. In den ersten Jahrzehnten wurde auch zur Schreibweise „Graßhopper“/„Graßhoppers“ gegriffen.


FC Basel
1893: Aus dem Ruderklub Basler RC heraus Gründung des FC Basel (FC = Footballclub). 1894: Gründung des „Buckjumper-Club“ (ohne Ortsname), möglicherweise durch Engländer. „Buckjumper“ bedeutet Rodeo-Pferd. 1896: Anschluß des „Buckjumper-Club“ an den FC Basel. 1898: Gründung des FC Kleinbasel (Kleinbasel nennt sich das Basler Stadtgebiet östlich des Rheins, wo damals auch der FC Basel ansässig war). 19??: Anschluß des FC Kleinbasel an den FC Basel. 1921-1928: Eingliederung einer namenlosen Polizei-Fußballmannschaft als „FC Basel IIb“. 19??: Änderung der ausgeschriebenen Fassung von „Footballclub“ auf „Fußballclub“. Zumindest für 1928 kann Vollzug bestätigt werden. 19??: Namenserweiterung von FC Basel zu FC Basel 1893.




FC Zürich
1893: Gründung des FC Excelsior Zürich (FC = Footballclub). Auch die Anordnung „Excelsior-FC Zürich“ ist überliefert. 189?: Gründung des FC Viktoria (vermutlich FC = Footballclub; unklar, ob mit oder ohne Ortsname). 1895 oder 1896: Abspaltung eines FC Turicum (FC = Footballclub; ohne Ortsname, zumal „Turicum“ der lateinische Name Zürichs ist) vom FC Excelsior Zürich. 1896: Austritt fast der gesamten Jugendmannschaft aus dem FC Excelsior Zürich und deren Fusion mit dem FC Turicum zum FC Zürich (FC = Fußballclub). Nach einigen Quellen soll der Fusionsverein zunächst den für die Schweiz unglaubwürdigen Namen „Spiel und Sport Zürich“ getragen haben, wahrscheinlich eine Verwechslung mit dem Titel einer Fach­zeitschrift, die über den Klub berichtete. 1896: Anschluß des FC Viktoria (Zürich) an den FC Zürich. 189?: Gründung des FC Black-Men Zürich. 1898: Anschluß des FC Black-Men Zürich an den FC Excelsior Zürich. 1898: Anschluß des FC Excelsior Zürich an den FC Zürich.


FC Winterthur
189?: Aufnahme des Fußballspiels im Cercle Romand, dem Kulturkreis der französischsprachigen Minderheit in Winterthur. 1896: Gründung des „Excelsior FC Winterthur“ (angesichts des englischen Namensaufbaus sicherlich FC = Footballclub). 1896: Umbenennung des „Excelsior FC Winterthur“ in FC Winterthur (ab jetzt wohl FC = Fußballclub). 1896: Anschluß der Fußballgruppe des Cercle Romand an den FC Winterthur. 1???: Gründung des FC Vereinigung Winterthur. 1901: Anschluß des FC Vereinigung Winterthur an den FC Winterthur. 1901: Aufgrund einer sogenannten Entwelschung, der Abdrängung französischer Elemente im Verein, Abspaltung eines FC Latin Winterthur. 1???: Gründung des FC Fortuna Winterthur. 1909: Anschluß des FC Fortuna Winterthur an den FC Winterthur. 1909: Gründung des FC Oberwinterthur (Oberwinterthur ist ein damals noch nicht eingemeindeter Stadtteil Winterthurs). 1915: Gründung des FC Veltheim (Veltheim ist ein damals noch nicht eingemeindeter Stadtteil Winterthurs). 1915: Fusion zwischen dem FC Winterthur und dem FC Veltheim zum VFC Winterthur-Veltheim (VFC = Vereinigter Fußballclub). 1918: Gründung des FC Tößfeld (Tößfeld ist eine Ortslage in Winterthur). 1920 oder 1923: Umbenennung des VFC Winterthur-Veltheim in FC Winterthur (satzungsmäßig erst 1928). 1924: Abspaltung eines zweiten FC Tößfeld vom FC Tößfeld. 1925: Fusion zwischen dem FC Oberwinterthur und dem älteren FC Tößfeld zum Winterthurer SV (beide Ortsteile gehörten schon zu Winterthur; der FC Oberwinterthur wurde später wiedergegründet). 1927: Fusion zwischen dem FC Winterthur und dem Winterthurer SV zu den „Vereinigten Fußballclubs Winterthur“, dennoch Auftreten als FC Winterthur (deshalb keine Kurzform VFC). 1946: Offizielle Umbenennung der „Vereinigten Fußballclubs Winterthur“ in FC Winterthur.




BSC Young Boys
1894: Gründung des FC Bern. 1898: Abspaltung eines FC Young Boys Bern. Dieser Name ist für sich genommen eigentlich nicht vollständig, da er sich als Gegenstück zum Namen des FC Old Boys Basel verstand. Da „Old Boys“ ein Ausdruck für Schulabgänger war, muß „Young Boys“ im Umkehrschluß „Schüler“ bedeuten. 1898: Anschluß des FC Young Boys Bern an den FC Bern und Bildung dessen Jugend­mannschaft. 1898: Abspaltung der Jugend­mannschaft als FC Young Boys Bern. Daß in dieser Stadt der führende Verein ausnahmsweise nicht „FC (Ortsname)“ heißt, liegt also nur daran, daß der FC Bern seine Vormachtstellung verlor. 1925: Erneut in Nachahmung des nunmehrigen Basler SC Old Boys, Umbenennung des FC Young Boys Bern in Berner SC Young Boys. In der Schweiz nennt man den Verein BSC Young Boys (ohne ausgeschriebenem Ortsnamen), in Deutschland und Österreich Young Boys Bern. Die Abkürzung „YB“ wird „IB“ ausgesprochen.


FC Luzern
1901: Gründung des FC Luzern. 191?: Um eine Stimme scheiterte eine Fusion mit dem FC Kickers Luzern. Demnach trüge der führende Klub der Stadt beinahe einen anderen Namen als „FC (Ortsname)“, und das ist in der Schweiz schon eine Erwähnung wert.


FC Aarau
1902: Gründung des FC Aarau. 1977-1978: Sogar laut eigener Veröffentlichungen soll eine Fusion (!) mit dem FC Young Fellows Zürich (!) stattgefunden haben und nach einer Saison wieder rückgängig gemacht worden sein. Dennoch sind zu jener Zeit beide Klubs einzeln in den Tabellen zu entdecken.